Freitag, 23. November 2012

Freitagsgedanken 4

Kann ich jetzt etwas essen? Kann ich das jetzt essen? Oder hat es zu viele Kalorien? Lieber etwas weniger, dann geht das, oder? Besser gar nichts, dann kann ich auch nicht zunehmen. Ich bin eh viel zu dick. Siehst du das etwa nicht? Die Hose sitzt viel zu eng. Wenn ich jetzt esse, dann wird sie noch enger. Aber ich habe so einen Hunger. Das ist kein Hunger, ich habe nur Lust auf Essen. Einfach nur Essen, ohne nachzudenken. Aber das geht nicht. Nicht bei meiner Figur. Andere Mädchen können sich leisten zu essen, aber ich nicht. Ich darf das nicht. Ich muss Geduld haben. Irgendwann sehe ich auch so schön aus wie die Anderen. Irgendwann habe ich es geschafft...

So oder so ähnlich müssen die Gedanken von Mädchen oder Jungen mit Anorexie aber auch mit Bulimie sein. Dieser innere Kampf der Stimmen, der sich immer nur ums Essen oder Nichtessen dreht. 24 Stunden am Tag. Auf keinen Fall wollen sie zunehmen, fühlen sich auch mit starkem Untergewicht noch zu dick. Viel zu dick. Oder haben ein ganz normales Gewicht, wie das bei Menschen mit Bulimie der Fall ist. Dann ist es noch schwerer, dass Problem überhaupt von außen zu erkennen. Doch auch das andere Extrem ist schlimm, nämlich das Zu-Viel-Essen. Zu wenig Bewegung, zu viele Kalorien, auch die Binge-Eating-Störung ist eine Krankheit, die meistens viel zu spät auffällt, auch wenn sie äußerlich am ehesten zu sehen ist.

Bei Stöbern auf vielen Blogs ist mir aufgefallen, dass das Thema Gewicht, Ernährung und Sport natürlich bei vielen eine große Rolle spielt. Doch die meisten haben wirklich eine tolle Figur oder sind schon fast zu dünn, machen sich aber trotzdem noch Gedanken darüber. Das ist ja auch ganz normal, gerade in dem Alter, in dem die meisten sind. Aber es geht so schnell, dass man in so einen Teufelskreis aus Diäten, Nichtsessen und Fressattacken hineinkommt. Dabei muss ich ehrlich sein, so schön wie viele Klamotten auch an Mädchen mit Modelmaßen aussehen, schaue ich mir auch liebend gern Blogs von normalgewichtigen Bloggern und auch von solchen, die nicht die perfekten Maße haben, an.

Natürlich möchte ich damit nicht sagen, dass jedes Mädchen, dass dünn ist, eine Essstörung hat. Manche haben auch einfach Glück mit ihrer Figur. Aber ich glaube, dass viele trotzdem sehr hart dafür arbeiten müssen. Ich denke auch, dass beide Extreme nicht schön aussehen und besonders nicht gesund sind. Das wichtigste ist jedoch, dass man sich selbst in seinem Körper wohlfühlt und nicht die Erwartungen Anderer erfüllen möchte. Man muss lernen, sich und seinen Körper zu akzeptieren, wie er ist und wenn einen etwas stört, gezielt mit Sport und gesunder Ernährung versuchen etwas zu verändern. Das ist hart, dauert oft sehr, sehr lange, aber dafür ist es langanhaltend und der Jojoeffekt bleibt aus. So kann man auch in der kommenden Weihnachtszeit auch ein paar Kekse mehr essen, ohne das man sich gleich unwohl fühlt.

Was sagt ihr zu diesem Thema? Habt ihr auch schon Erfahrungen mit Diäten oder Essstörungen gemacht? Oder ist das ein Thema, dass euch gar nicht beschäftigt?

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